2012-04-07
"Kein Unternehmen kann auf die Dauer am Markt bestehen, wenn die Preise weniger stark steigen als die Kosten", so hat der Hessische Sozialminister Stefan Grüttner die Situation in den Krankenhäusern wörtlich und, wie wir meinen, völlig zutreffend, beschrieben; nachzulesen in f&w (führen und wirtschaften im krankenhaus) 2/2012 S. 143. Was den Herausgeber der Zeitschrift bewogen hat, diesen Artikel mit für die Zukunft deutscher Krankenhäuser vielleicht wegweisenden Vorschlägen nur Abbonenten zur Verfügung zu stellen, hat sich uns nicht erschlossen.
"Die aktuelle Entwicklung der Krankenhäuser macht mir Sorgen." meint der Minister. Das sehen wir auch so und nennen das schon lange "Politisch gewolltes Kaputtsparen der Krankenhäuser". Wir sind gespannt, wie lange die Wählerinnen und Wähler sich die systematische Vernichtung einer solchen lebenswichtigen sozialen Infrastruktur noch gefallen lassen. Je nach Wirtschaftlichkeit kommt die eine oder andere Klinik früher oder später an den Rand der Insolvenz. Nur einem flüchtigen Blick kann das als notwendige Marktbereinigung erscheinen. Immer mehr zeichnet sich ab, dass unter den herrschenden Rahmenbedingungen letztendlich keine Klinik der Pleite entgehen wird, weil kein Träger auf die Dauer die erforderlichen Summen subventionieren kann.
∨
2009-12-13
Im Prinzip Ja,
zumindest, wenn diese Pressemitteilung der Unternehmensberatung Porsche Consulting in den Krankenhäusern umgesetzt wird. "Es gibt Abläufe, die durch das Fließprinzip der Industrie verbessert werden können, ohne dass der Patient den Eindruck hat, er würde am Fließband behandelt", wird darin ein Klinikchef zitiert, dem es gemeinsam mit den Porsche-Beratern in seinem Luxemburger Hospital gelungen sein soll, die Auslastung des OP-Bereichs um 31 % zu verbessern.
Allerdings bezweifelt Radio Eriwan aufgrund der Berichte vieler Krankenhausärztinnen und -ärzte über die Folgen der Arbeitsverdichtung durch die Fallpauschalen den zweiten Halbsatz dieses Zitats. Zudem beklagen Ärztinnen und Ärzte es sehr häufig als belastend, dass sie auf die Organisation ihrer Arbeitsbedingungen zu wenig Einfluss haben.
Frage an Radio Eriwan: Kennst Du eine operative Klinik mit täglich 7:44h Arbeitszeit für Stationsärzte?
Im Prinzip Nein,
(mehr …)
∨