2011-11-21
Im Prinzip Ja,
zumindest nach dieser Pressemitteilung der Deutschen Hochschulmedizin e. V., Medizinischer Fakultätentag (MFT) und Verband der Universitätsklinika der Bundesrepublik Deutschland e. V. (VUD) im Verbund. Mit "wir haben bereits heute ein Überangebot an Plätzen für die klinische Ausbildung im PJ" wehrt sich die Deutsche Hochschulmedizin gegen den Entwurf zur Änderung der Approbationsordnung für Ärzte, es ab 2013 den Länderbehörden alleine zu überlassen, ein Verzeichnis der Stätten zu erstellen, die PJ-Studierende ausbilden dürfen (ein Vorhaben, das der Marburger Bund Bundesverband ausdrücklich begrüßte).
Frage an Radio Eriwan: Lehrkrankenhaus auswählen – andere Maßstäbe als die Qualität der Ausbildung maßgeblich?
Im Prinzip Ja.
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2011-10-12
Im Prinzip Ja.
Zumindest, wenn es nach Prof. Dr. Kurt J. Lauk, Präsident des Wirtschaftsrats der CDU e.V., geht. Er fordert in dieser Pressemitteilung: "Wer die Dokumentation seiner Untersuchungen (mithilfe der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) – die Redaktion) verweigert, muss Doppel- und Mehrfach-Untersuchungen selbst bezahlen." Damit würde eine neue Klasse von Selbstzahlern geschaffen.
Frage an Radio Eriwan: Ist denn eine Dokumentation von Untersuchungen auf der eGK vorgesehen?
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2011-09-09
Im Prinzip Ja.
In beiden Fällen ist der optimale Umfang der Dokumentation entscheidend.
Frage an Radio Eriwan: Muss eine zu umfangreiche Dokumentation vermieden werden?
Im Prinzip Ja,
kann doch ein Zuviel an dokumentierter Mehrarbeit einen Verstoß gegen das Arbeitszeitgesetz belegen. Krankenhausärztinnen und -ärzte berichteten Radio Eriwan über gelungene Vorkehrungen wie
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2011-08-11
Im Prinzip Nein.
"Um auch den Ärztemangel in Kliniken auf dem Lande wirkungsvoll bekämpfen zu können, hat der Verband der Krankenhausdirektoren eine Änderung des neuen Versorgungsstrukturgesetzes gefordert." lesen wir hier im Westfalen-Blatt als Forderung von Dr. Josef Düllings, NRW-Landesvorsitzender des Verbandes der Krankenhausdirektoren. Damit greift er diese Pressemitteilung seines Verbandes auf, der den Erfolg des geplanten Versorgungsstrukturgesetzes skeptisch sieht und eine Erweiterung zugunsten der Krankenhäuser fordert.
Richtig ist, dass die Kliniken auf dem Land besonders unter einem Mangel an Ärztinnen und Ärzten leiden. Er stellt die ärztliche Versorgung der Bevölkerung schon jetzt so in Frage, wie es für die hausärztliche Versorgung erst in Zukunft befürchtet wird. Wenn durch das geplante Gesetz mehr Ärztinnen und Ärzte für eine Landarztpraxis motiviert werden, kann das die Lücken im Krankenhaus durch Verschiebung der knappen Ressource noch zusätzlich vergrößern.
Frage an Radio Eriwan: Muss also wirklich das Versorgungsstrukturgesetz für den Verband der Krankenhausdirektoren geändert werden?
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2011-05-11
Im Prinzip Nein.
Immer mehr Uniklinika (UK) zahlen im Praktischen Jahr (PJ) eine Aufwandsentschädigung. Dennoch halten sich hartnäckig Gerüchte, das Uniklinikum Frankfurt/M. drohe Lehrkrankenhäusern innerhalb der Stadt, keine Studierenden mehr einzuweisen, wenn sie eine Aufwandsentschädigung zahlen. Wohl nur die unmittelbar Beteiligten werden wissen, ob diese Gerüchte zutreffen. Es fällt auf, dass nur Lehrkrankenhäuser außerhalb der Stadt eine Aufwandsentschädigung ausloben.
Frage an Radio Eriwan: Kann das Dekanat ein Lehrkrankenhaus abschaffen?
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2010-06-18
Im Prinzip Nein.
Die Fragen an Radio Eriwan im Zusammenhang mit dem wochenlangen Streik der Krankenhausärztinnen und Krankenhausärzte im Marburger Bund gegen die Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) reißen nicht ab. Mit "Sollen Ärzte für mehr Geld und Freizeit streiken" hat sich Radio Eriwan allerdings seit dem ersten vom Marburger Bund organisierten Streik nicht mehr befasst. Es war der Wiesbadener Kurier, der diese Frage zwei kompetenten Diskutanten mit Insiderkenntnissen vorgelegt und die Antworten als PRO & CONTRA am 14.06.10 abgedruckt hat.
Zunächst das Titel-adaptierte CONTRA-Statement als komplettes Zitat: "Ich wende mich auch aus anderen Aspekten gegen einen Streik: Wer, wie ich im Übrigen auch, den Arztberuf ergriffen hat, wusste und weiß, dass Arbeitsbelastungen und Dienstzeiten und auch die Bezahlung häufig nicht dem Einsatz, den man in diesem Beruf erbringt, entspricht." Unser Titel verrät, dass Radio Eriwan den zweiten Teil auf Anhieb verstanden hat. Der erste Teil erhält durch die Praxis vieler Krankenhäuser Sinn, Arbeitszeitgesetz und Tarifverträge nur durch Verleugnung der Arbeitsbelastungen und Dienstzeiten im tatsächlichen Umfang einzuhalten.
Da verneigt sich Radio Eriwan in neidloser Anerkennung davor, dass Prof. Dr. Schmitz nicht mehr zu streiken braucht, weil er seit 15.06.2008 als medizinischer Geschäftsführer der Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden (HSK) schon für die verbleibenden Monate 2008 124.000 € erhalten hat (Quelle: Beteiligungsbericht für das Geschäftsjahr 2008, S. 133 (1,8 MB!) der Landeshauptstadt Wiesbaden).
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2010-03-08
Im Prinzip Nein.
Keinen Ärztemangel in deutschen Krankenhäusern meint der GKV-Spitzenverband, der Spitzenverband Bund der Krankenkassen, nach dieser Presseinformation zu sehen. Schließlich hätte die Zahl der Krankenhausärzte in den letzten zehn Jahren um 13%, die der Fälle nur um 4% zugenommen. Die Zahlen selbst und ihre Veränderung präsentiert er in zwei Grafiken als PDF-Dateien, die Zahl der Krankenhausärzte von 1998-2008 hier und die Fallzahlen im selben Zeitraum hier. Diese Zahlen sind ohne Zweifel richtig. Da mit der Einführung der DRG (Fallpauschalen) sich die Erhebung der Fallzahlen grundlegend verändert hat, ist deren Verlauf über diesen Zeitraum nicht vergleichbar. Wir wollen die Zahl der Krankenhausärzte näher betrachten und zeigen deshalb den Verlauf ab 2003. Zum besseren Vergleich haben wir die absoluten Zahlen auf den Ausgangswert (hier 2003 = 1) bezogen.
Frage an Radio Eriwan: Beschreiben diese Zahlen den Sachverhalt richtig?
Im Prinzip Nein.
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2010-02-10
Im Prinzip Nein.
Auch für das Universitätsklinikum Eppendorf in Hamburg ist nach diesem Spiegel-Artikel lediglich erwiesen, dass eine spionagefähige Software installiert worden ist, mit der, ohne Spuren zu hinterlassen, die Arbeitsplatzcomputer aller Mitarbeiter durchsucht werden konnten. Gesucht wurde nach dieser Software, nachdem Prof. Dr. med. Jörg F. Debatin, Ärztlicher Direktor und Vorsitzender des Vorstandes, aus einer Stellungnahme zitiert hatte, die ein Arzt vertraulich für Mitglieder der Hamburger Bürgerschaft verfasst hatte.
Wenn also eine Online-Spionage noch nicht einmal für das UKE eindeutig erwiesen ist, gilt das erst recht auch für Hessens Kliniken.
Wir empfehlen deshalb auch keine gleichartige Untersuchung an hessischen Krankenhäusern. Wenn Sie nicht wissen, welche Daten wie offen liegen, kann ein socialising mit den richtigen Mitarbeitern weiter helfen.
Um niemanden in Versuchung zu führen, gegen den Datenschutz zu verstoßen, empfehlen wir grundsätzlich, auf sichere Kommunikationswege zu achten und sensible Arbeiten nur an einem wirklich Personal Computer zu verrichten. Insbesondere E-Mails haben die Vertraulichkeit einer Postkarte.
Für vertrauliche Nachrichten an fremden Rechnern sollten Sie zumindest einen verschlüsselten Weg wählen. Allerdings gibt es auch Software, die an einem Arbeitsplatzrechner die Tastenanschläge mitlesen kann. Aber die darf natürlich in einem deutschen Krankenhaus nicht installiert sein …
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2009-12-13
Im Prinzip Ja,
zumindest, wenn diese Pressemitteilung der Unternehmensberatung Porsche Consulting in den Krankenhäusern umgesetzt wird. "Es gibt Abläufe, die durch das Fließprinzip der Industrie verbessert werden können, ohne dass der Patient den Eindruck hat, er würde am Fließband behandelt", wird darin ein Klinikchef zitiert, dem es gemeinsam mit den Porsche-Beratern in seinem Luxemburger Hospital gelungen sein soll, die Auslastung des OP-Bereichs um 31 % zu verbessern.
Allerdings bezweifelt Radio Eriwan aufgrund der Berichte vieler Krankenhausärztinnen und -ärzte über die Folgen der Arbeitsverdichtung durch die Fallpauschalen den zweiten Halbsatz dieses Zitats. Zudem beklagen Ärztinnen und Ärzte es sehr häufig als belastend, dass sie auf die Organisation ihrer Arbeitsbedingungen zu wenig Einfluss haben.
Frage an Radio Eriwan: Kennst Du eine operative Klinik mit täglich 7:44h Arbeitszeit für Stationsärzte?
Im Prinzip Nein,
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2009-12-01
Im Prinzip Ja.
Vorausgesetzt, die acht Stunden Dienst bestanden aus einem gesunden Büroschlaf, der Bereitschaftsdienst gehörte zur virtuellen Stufe Null und man vertraut dem Inhalt dieser Pressemitteilung des Uniklinikums Dresden mit dem Titel Nachtdienst hat kaum Einfluss auf Leistungsfähigkeit der Ärzte.
"Die Untersuchung sollte klären, ob Ärzte künftig nur noch jeweils einen Tag- oder Nachtdienst leisten sollten, oder ob es vertretbar ist, an den nächtlichen Dienst einen Arbeitstag anzuhängen", erläuterte darin der Studienleiter, der damit den Eindruck erweckt, dass er zwar neben der Richtlinie der EU zur Arbeitszeit, dem Arbeitszeitgesetz und den Tarifverträgen zwischen dem Marburger Bund und dem Uniklinikum oder dem Land Sachsen steht, die so etwas gar nicht zulassen, aber voll in der Wirklichkeit vieler Kliniken.
"Obgleich Ärzte nach dem Nachtdienst schläfriger waren als ihre Kollegen, die ihren Dienst erst antraten, erzielten sie bei dem Rechentest gleich gute Ergebnisse", lesen die erstaunten Kollegen. Haben sie doch aus Ihrer Arbeitswirklichkeit und der reichhaltigen Literatur zu diesem Thema gelernt, dass übermüdete Ärzte unsicher wie unter Alkohol sind und nicht nur ihre Patienten durch Diagnose- und Behandlungsfehler, sondern auch sie selbst durch Unfälle und durch Herz-Kreislauferkrankungen gefährdet sind.
Frage an Radio Eriwan: Glaubst Du, was in der Studie steht?
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