2009-09-09
Im Prinzip Ja,
stünden dem nicht das Grundgesetz und andere gesetzliche Normen entgegen.
Den Vorschlag einer Zwangsimpfung haben wir dieser 'Übersichtsarbeit Impfung gegen die klassische Influenza bei medizinischem Personal' (Dtsch Arztebl Int 2009; 106(36):567-72) entnommen, der das Deutsche Ärzteblatt im Heft 36 vom 4.09.09 sogar das Titelblatt gewidmet hat. Dort ist das etwas wolkiger formuliert: 'Verpflichtende Impfprogramme sollten deswegen (wegen ungenügender Influezaimpfrate – der Autor) in Erwägung gezogen werden.'
Als effektivste Maßnahme zur Steigerung der Durchimpfungsrate am Uniklinikum Frankfurt/M. habe sich nach dieser Arbeit eine Dienstanweisung erwiesen, dass alle ungeimpften Mitarbeiter mit direktem Patientenkontakt einen chirurgischen Mundschutz tragen mussten. Wir rechnen es den Verantwortlichen hoch an, dass sie auf einen Zwang zur Blutentnahme verzichteten, um die Verpflichtung zum Tragen des Mundschutzes auf Impfversager auszuweiten.
Frage an Radio Eriwan: Gibt es an einem Uniklinikum nicht auch andere Methoden zur Steigerung der Impfmotivation als solche mit Prangercharakter?
Im Prinzip Ja,
diese erfordern allerdings eine Mitwirkung der Abteilungsleiter. Geeignete Randbedingungen zur Ausübung eines subtilen Drucks werden uns besonders aus Unikliniken berichtet: Verlängerung befristeter Verträge, Rotation über verschiedene Weiterbildungsstationen, Einteilung zu weiterbildungsrelevanten diagnostischen und therapeutischen Maßnamen, Weiterbildungszeugnisse, Zeitnischen zum wissenschaftlichen Arbeiten, Unterstützung bei der Plazierung wissenschaftlicher Publikationen und Vorträge u.a.m.
'Personalimpfung schützt Patienten' titelt das Deutsche Ärzteblatt und lässt uns deshalb Radio Eriwan fragen:
Gibt es auch gesetzeskonforme Möglichkeiten zum Schutz der Patienten?
Da haben wir gerade für das Uniklinikum Frankfurt/M. einen Vorschlag: Endlich das Arbeitszeitgesetz uneingeschränkt umsetzen, nicht nur ausnahmsweise die Arbeitszeit der Ärztinnen und Ärzte elektronisch erfassen, ausreichend Freizeitausgleich gewähren, im angemessenen Umfang wissenschaftliches Arbeiten während der Dienstzeit ermöglichen und durch diese Maßnahmen sicherstellen, dass die Patienten nicht durch übermüdete Ärzte versorgt werden.
Frage an Radio Eriwan: Kann uns das Deutsche Ärzteblatt denn auch bei der Gewinnung qualifizierter Kräfte zur Krankenhaushygiene helfen?
Im Prinzip Ja,
da half es, im redaktionellen Teil bis zu einer Anzeige weiterblättern, in der 'mit Initiative und dem richtigen Gespür für Patientinnen und Patienten' ein Leiter der Krankenhaushygiene (w/m) gesucht und so angesprochen wird: 'Erfolg macht Hunger auf mehr – Kreativ sein – Visionen leben! – Lust auf Leistung haben – Die Herausforderungen suchen mit Gleichgesinnten – Sinn und Unsinn erleben – Einfach Mensch sein! – Das ist unser Verständnis von Personaldienstleistungen.' Ihres auch?
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