2024-03-21
Für das praktische Jahr für Medizinstudierende (PJ) gibt es eine in der Approbationsordnung festegelegte maximale Aufwandsentschädigung vom 812 €; unverändert seit dem 1.08.2022(!)01. Bei einer Wochenarbeitszeit von 38,5h errechmet sich ein Stundenlohn von nur 5,27 €! Dieser krasse Wert, der an sich schon eine Ausbeutung signalisiert, wird in vielen Kliniken noch dadurch unterboten, dass im Extremfall nur ein kostenloses Mittagessen auf der Habenseite steht. Diese Verhältnisse werden dadurch gerechtfertigt, dass im PJ nicht die Arbeit im Vordergrund stünde, sondern die Ausbildung. Wer das glaubt, hat die Berichte der Studierenden in PJ-Bewertungsprotal PJ-Ranking02 nicht gelesen. In unseren Listen 'Aufwandsentschädigung im PJ'03 gibt es einen Überblick zum Notenspektrum der Bewertungen.
Die Bewertungen sind vor allem für die Universitätskliniken immer wieder verheerend. Das ist der Grund, warum Sie zu diesem Thema bilanzierende Beiträge lesen können, wie 'Gibt es was Neues im Ausbeutungstrainingslager PJ'04 und 'Frage an Radio Eriwan: Höhere PJ-Aufwandsentschädigung, niedrigere Qualität?05'
Es finden sich darüber hinaus Berichte der Studierenden, in denen explizit eine als krass wahrgenommene Ausbeutung geschildert werden. Zitiert werden hier Berichte, wenn der Berichtszeitraum (Ende des Tertials) drei Jahre und weniger zurück liegt. Die betroffenen Universitätskliniken und Lehrkrankenhäuser werden mit dem Symbol gekennzeichnet.
Letzte Überprüfung: 2024-03-21
01 https://www.kuni.org/h/neues/beitrag/2920321#einz
elbeitrag | www.kuni.org/to/6WSRP
02 https://www.pj-ranking.de/ | www.kuni.org/to/n8Lb
03 https://www.kuni.org/h/neues/beitrag/396#einzelbe
itrag | www.kuni.org/to/BwdR6
04 https://www.kuni.org/h/neues/beitrag/2882521#einz
elbeitrag | www.kuni.org/to/zztRP
05 https://www.kuni.org/h/neues/beitrag/334#einzelbe
itrag | www.kuni.org/to/wv6RC
2024-02-06, aktualisiert: 2024-10-29
"Auch das noch! Chirurginnen werden knapp" titelte die ZEIT No 6 vom 1. Februar 2024 S. 28. und zitiert die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (dvmd): Es herrsche eine hohe Arbeitsbelastung, gepaart mit einem "misogynen und sexistischen Klima" und "längst überholten Rollenbildern", nachzulesen im "Berufsmonitoring Medizinstudierende 2022 – Ergebnisse einer bundesweiten Befragung (durch die Universität Trier) (Stand: 31.12.2023, PDF mit 8.3 MB).01
Besonders abschreckend scheint sich das Pflichttertial Chirurgie im Praktischen Jahr (PJ) auszuwirken: Die Option, chirurgisch tätig zu werden, zu Beginn des Medizinstudiums immerhin von 35% genannt, schmilzt nach dem PJ in diesem Fach auf nur noch 19%!
Das war ein Anlass, in PJ-Ranking.de nach Berichten über Sexismus und Frauenfeindlichkeit zu suchen. Zitiert werden Berichte, wenn der Berichtszeitraum (Ende des Tertials) drei Jahre und weniger zurück liegt.
So überschaubar die folgende Liste ist, jede Erfahrung mit Sexismus ist eine zu viel! Deshalb werden in den Listen "Aufwandsentschädigung im PJ" die betroffenen Universitätskliniken und Lehrkrankenhäuser mit dem Symbol gekennzeichnet.
Letzte Überprüfung: 2024-02-25
01 https://www.kbv.de/media/sp/Berufsmonitoring_Medi
zinstudierende_2022.pdf | www.kuni.org/to/n4VRP
2023-12-22
Die biografischen Daten sowie die Tätigkeiten seines Ehrenmitglieds für die Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Landesverband Hessen (MB Hessen), hat ein Beitrag des MB Hessen in vollem Unfang gewürdigt01
Mit Dr. Wolfgang Furch habe ich mehr als zwei Jahrzehnte im geschäftsführenden Vorstand und Landesverbandsvorstand der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Landesverband Hessen (MB Hessen) zusammengearbeitet. Zu den vielen gemeinsamen Stunden kamen noch weitere Stunden mit Vorbereitungen auf die Delegiertenversammlungen der Ländesärztekammer Hessen. Ich möchte deshalb mit diesem Nekrolog meine persönlichen Eindrücke und Erinnerungen schildern.
Furch war überzeugend stark und aktiv mit seinem Glauben verbunden:
Schon 1960 arbeitete er fünf Jahre als Diakon (Mitglied des Kirchenvorstands) in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde, der er auch später weiter aktiv verbunden geblieben ist.
Eine Artikelserie in einer kirchlichen Zeitung zur "Abtreibung im Urteil eines christlichen Arztes" 1979 führte zu einem starken Leserbriefecho und ein Jahr später zur Gründung der "Freikirchlichen Initiative für das Leben – pro vita", heute PROVITA Stiftung02.
Die Mitveranstaltung eines Seminars zur In-vitro-Fertilisation (IVF) mündete in die Herausgabe des Seminarberichts "Es wird ein Mensch gemacht…". Ein weiteres Buch aus persönlicher Betroffenheit eines Gynäkologen mit der Problematik der Abtreibung trug den Titel "Abtreiben – eine Lösung?" (Alle Bücher Furchs stehen noch in Bibliotheken oder antiquarisch zur Verfügung03)
1986 hatte ich veranlasst, dass der MB Hessen seinen Vorsitzenden zum 50. Geburtstag mit einem Symposium in der Akademie für Ärztliche Fort- und Weiterbildung Bad Nauheim zu diesem Thema ehrte. Damals war auch der Vorsitzende des MB Bundesverbands Jörg-Dietrich Hoppe04 unser Gast.
Die Beschäftigung Furchs mit medizinischer Ethik spiegelt sich auch in zahlreichen Redebeiträgen zu Themen wie Abtreibung, Euthanasie, Berufsordnung und in-vitro-Fertilisation (IVF) auf den Deutschen Ärztetagen und nicht zuletzt in den beiden Teilen eines Beitrags "Medizinische Ethik weltweit in Gefahr" im Deutschen Ärzteblatt wider05 und 06.
Was für eine Gesellschaft, in der Frauen fürchten müssen, so alleine gelassen zu werden, dass sie über einen Abbruch der Schwangerschaft nachdenken oder sich sogar psychisch dazu genötigt sehen?
Das Bild wäre unvollständig ohne die Erwähnung seiner Tätigkeit im Umweltschutz als Mitglied des Deutschen Bundes für Vogelschutz mit Anlage eines großen Amphibien- und Libellenteichs, Überwachung des Naturschutzgebiets "Salzwiesen von Wisselsheim", Kauf von Grundstücken für Zwecke des Naturschutzes und Erschließung neuer Biotope07.
Unvergessen seine tiefe Erschütterung, als wir gemeinsam im WWW das Bild eines von Ölpest geschädigten Vogels betrachteten.
Was für eine Gesellschaft, die das Gebot der 'Wirtschaftlichkeit' hindert, einen Lastkraftwagen so zu sichern, dass niemand überfahren werden kann. Der jähe Tod Wolfgang Furchs, nachdem er im Rollstuhl auf einem Zebrastreifen vor den Augen seiner Gattin von einem Lkw überfahren wurde08, schneidet mir ins Herz.
Letzte Überprüfung: 2023-12-22
01 https://www.marburger-bund.de/hessen/meldungen/mb
-hessen-trauert-um-ehrenmitglied | www.kuni.org/to/7xFRP
02 https://www.provita-stiftung.de/ | www.kuni.org/to/7PtRP
03 https://www.justbooks.de/search/?lang=de&mode=bas
ic&destination=de&st=sr&author=Furch%2C+Wolfgang | www.kuni.org/to/WBRRP
04 https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%B6rg-Dietrich_
Hoppe | www.kuni.org/to/WnbRP
05 https://www.aerzteblatt.de/archiv/178159/Medizini
sche-Ethik-weltweit-in-Gefahr | www.kuni.org/to/WxBRP
06 https://www.aerzteblatt.de/archiv/178137/Medizini
sche-Ethik-weltweit-in-Gefahr-(Fortsetzung-aus-He
ft-51-und-Schluss) | www.kuni.org/to/WPMRP
07 https://natureg.hessen.de/resources/recherche/Sch
utzgebiete/RPDA/M_PLAN/4039.pdf | www.kuni.org/to/WfXRP
08 https://www.hessenschau.de/panorama/toedlicher-un
fall-in-bad-nauheim-rollstuhlfahrer-auf-zebrastre
ifen-von-lkw-erfasst-v1,kurz-lkw-rollstuhlfahrer-
100.html | www.kuni.org/to/Wv3RP
2023-11-30
In unseren Positiv-Listen Kita mit Krankenhaus geben wir die Öffnungszeiten an, für berufstätige Eltern eine sehr wichtige Information. Neben ?-??h für unbekannte Öffnungszeiten können Sie auch x-xxh lesen. Warum?
In unseren Listen mit Links gibt es nahezu 10.000 Links, die aktuell sein sollen. Das ist händisch unmöglich. Deshalb werden sie regelmäßig per Programm überprüft, das die in einer Datenbank hinterlegten Angaben mit denen im Link vergleicht und bei Übereinstimmung das mit 'Mouse-over' sichtbare 'Prüfdatum' aktualisiert. Fehlt sie, meldet das Programm das für eine Einzel-Prüfung, aus Gründen der Zeitökonomie ebenfalls mit einem Programm.
Liefert eine Webseite die Daten nur mit aktiviertem Javaskript, sind sie per Programm nicht überprüfbar. Im Gegensatz zu tatsächlich in der verlinkten Webseite fehlenden Angaben (?-??h) können Interessierte (nach Aktivierung von Javaskript, das Viele aus Gründen der Sicherheit im Browser deaktiviert haben) die Öffnungszeiten auslesen.
Auch wenn eine Kommune Öffnungszeiten eigener Kitas lediglich in einem Kitafinder ohne Permalink anzeigt, sind diese per Programmn nicht überprüfbar und mit x-xxh gekennzeichnet.
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2023-07-18
Die Demonstration findet am Mittwoch, 19.07.2023, beginnend um 10:30h ab Bahnhof Gießen statt.
Weiteres dazu in der PM des MB-Landesverbandes Hessen01
Die Forderung "bundesweite Aufwandsentschädigung mindestens in Höhe des BAföG-Höchstsatzes" ist noch bescheiden, schließlich hat der 108. Deutsche Ärztetag eine Aufwandsentschädigung in Höhe eines Referendariatsgehaltes gefordert. Wir berichteten hier02.
Zeichnen Sie bitte auf jeden Fall die Online-Petition "Ausbildung statt Ausbeutung: Endlich ein #fairesPJ im Medizinstudium!" des bvmd (Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V.)03
Nicht zuletzt empfehlen wir unsere Listen "Aufwandsentschädigung im PJ: Klassengesellschaft", in denen Sie in jedem Bundesland Lehrkrankenhäuser in der "Premium-Klasse" mit einer maximalen Aufwandsentschädigung finden04
Letzte Überprüfung: 2023-07-18
01 https://www.marburger-bund.de/hessen/pressemittei
lung/fuer-ein-faires-pj | www.kuni.org/to/6SgRP
02 https://www.kuni.org/h/neues/beitrag/2920321#einz
elbeitrag | www.kuni.org/to/6WSRP
03 https://www.openpetition.de/petition/online/ausbi
ldung-statt-ausbeutung-endlich-ein-fairespj-im-me
dizinstudium | www.kuni.org/to/VRbRP
04 https://www.kuni.org/h/neues/beitrag/396#einzelbe
itrag | www.kuni.org/to/BwdR6
2023-03-21
Im Prinzip Nein.
Nur so ist zu erklären, dass Gewerkschaften, die Beschäftigte im Gesundheitswesen vertreten, in den Tarifauseinandersetzungen 2023 zu Arbeitskampfmaßnahmen aufrufen:
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, eine Vertretung nichtärztlicher Berufe in Krankenhäusern, ist mit dem Angebot der kommunalen Arbeitgeber so unzufrieden, dass sie im März zu Streiks aufgerufen hat, z.B. in Kliniken des Ruhrgebiets (Quelle inzwischen im Netz nicht mehr erreichbar).
Die Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) hat die Ärztegewerkschaft Marburger Bund brüskiert, in dem sie bei der ersten Verhandlungsrunde noch nicht einmal ein konkretes Angebot vorgelegt hat01! Auch in anderen Tarifbereichen werden die Verhandlungen als extrem zäh bewertet, so dass der Marburger Bund sich gezwungen sah, im März zu Warnstreiks aufzurufen02.
Frage an Radio Eriwan: Ist denn der ärztliche Nachwuchs in Krankenhaus und niedergelassener Praxis gesichert?
Im Prinzip Nein.
Schon die Demografie verheißt nichts Gutes, sondern wird zu einer deutlichen Verschärfung des Ärztmangels führen03.
Dabei sind die Pläne, den Arztberuf vorzeitig aufzugeben, noch nicht eingerechnet. Das gilt fürs Krankenhaus04 genauso wie für die Praxis der Niedergelassenen (Quelle inzwischen im Netz nicht mehr erreichbar).
Frage an Radio Eriwan: Ist wenigstens die Forderung nach mehr Medizin-Studienplätzen unstrittig?
Im Prinzip Nein.
Der Medizinische Fakultätentag (MFT) "steht Forderungen nach einer Erhöhung der Studienplatzzahlen im Fach Medizin zur Bekämpfung des Ärztemangels in Deutschland kritisch gegenüber"05
Dabei übersteigt die Zahl der Bewerbenden die Anzahl der Zulassungen bei weitem. Die Folge ist u.a. eine extreme soziale Schieflage, denn Alternativen zu den deutschen öffentlichen Hochschulen kosten enorme Summen06
Letzte Überprüfung: 2024-07-19
01 https://www.marburger-bund.de/bundesverband/press
emitteilung/enttaeuschende-auftaktrunde-vka-ergeh
t-sich-allgemeinplaetzen | www.kuni.org/to/d8qRk
02 https://www.marburger-bund.de/bundesverband/press
emitteilung/am-dienstag-ganztaegiger-aerzte-warns
treik-neun-bundeslaendern | www.kuni.org/to/dpfRk
03 https://aerztestellen.aerzteblatt.de/de/redaktion
/nachwuchs-gefragt-knapp-die-haelfte-der-aerztinn
en-und-aerzte-50 | www.kuni.org/to/dVWRk
04 https://www.spiegel.de/spiegelspecial/a-479185
.html | www.kuni.org/to/dqPRk
05 https://medizinische-fakultaeten.de/medien/presse
/mehr-studienplaetze-in-der-medizin-keine-loesung
-fuer-kuenftige-herausforderungen-des-gesundheits
systems/ | www.kuni.org/to/FwxRk
06 https://www.praktischarzt.de/medizinstudium/mediz
instudium-kosten/ | www.kuni.org/to/FMDRk
2022-07-28
Angehoben wurden im 27. BAföGÄndG die Beträge für den "Grundbedarf" von 325 € auf 360 € und für die "Unterkunft" von 427 € auf 452 €.01
Bei allen Krankenhausträgern, die implizit oder explizit angeben, den "BAFöG-Höchstsatz" zu zahlen, oder sogar noch veraltete Beträge erwähnen, sollten die Studierenden auf den ab 1.08.2022 geltenden Betrag hinweisen.
Nicht zuletzt sei auf die erhebliche Differenz zur Forderung des Deutschen Ärztetages nach einer Aufwandsentschädigung in Höhe eines Referendariatsgehaltes hingewiesen (Beschlussprotokoll des 108. Deutschen Ärztetages 2005, S. 48).02. Dieses ist vom Bundesland abhängig. Eine Tabelle hat z. B. die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bereitgestellt, die eine Anhebung für überfällig bezeichnet.03
Letzte Überprüfung: 2022-07-28
01 https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?startbk=
Bundesanzeiger_BGBl&jumpTo=bgbl122s1150.pdf#__bgb
l__%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl122s1150.pdf%27%
5D__1659026386110 | www.kuni.org/to/nw3RQ
02 https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_
upload/_old-files/downloads/Beschluesse108.pdf | www.kuni.org/to/nMwRQ
03 https://www.gew.de/vorbereitungsdienst/bezahlung-
im-vorbereitungsdienst | www.kuni.org/to/nS7RQ
2022-03-28
Diesen Beitrag aus dem Frühjahr 2019 können wir drei Jahre später ohne grundlegende Änderung des Textes in die Jetztzeit hieven, auch wenn sich vielleicht manche ungläubig die Augen reiben. Es ist kaum zu fassen, das der VKA (Verband der kommunalen Arbeitgeberverbände) bei den bisherigen Kontaktversuchen der Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) – als Tarifverhandlungen können wir das nicht bewerten – sich mehrere Jahre zurückgebeamt zu sehnen scheint. Die aktuellen Forderungen des MB 01 präzisieren nach den Erfahrungen mit der schleppenden Umsetzung des bisherigen Tarifvertrags den Schutz der Patientinnen und Patienten vor überarbeiteten Ärztinnen und Ärzten und berücksichtigen die inflationäre Entwertung der Gehälter. Deshalb also der Aufruf zum Warnstreik am Donnerstag, den 31.03.2022 13h, am Römerberg Frankfurt/Main02.
"Streik der Ärztinnen und Ärzte am Krankenhaus?" hatten wir gefragt03, als die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) das Scheitern der Tarifverhandlungen mit dem VKA (Verband der kommunalen Arbeitgeberverbände) erklären musste04.
Für Mittwoch, den 10.04.2019, hatte der MB zu einem ganztägigen Warnstreik aller Ärztinnen und Ärzte aufgerufen, deren Arbeitsbedingungen durch den gekündigten Tarifvertrag TV-Ärzte/VKA geregelt wird05. Von der zentralen Kundgebung auf dem Römerberg in Frankfurt/Main ging ein Warnsignal vor allem an die Arbeitgeber, aber auch an die Bürgerinnen und Bürger aus.
Udo Rein, der frühere Geschäftsführer des MB-Landesverbandes Hessen, hat uns das Video06 des MB-Viking-Clap überlassen, das wir in das Format webm konvertiert haben (Dank an Aiseesoft 07 für die Gratisversion des Free Video Converter; deshalb der Vor- und Abspann). Hier sind nicht Zuschauer eines Spiels versammelt wie bei einer Fußball-WM, sondern praktisch jede/jeder Zehnte der vom Tarifvertrag TV-Ärzte VKA betroffenen Ärztinnen und Ärzte, wie der MB hier08 informiert; in einem drohenden Streik Aktive und Multiplikatoren.
Natürlich hatte der MB bisher bei jedem Streik einen Notdienst beim betroffenen Krankenhaus eingerichtet. Dennoch brachte die unnachgiebige Haltung des VKA beim wochenlange Arbeitskampf um den ersten ärztespezifischen Tarifvertrag 2006 viele Krankenhäuser in eine finanzielle Schieflage oder noch weiter in die ohnehin schon roten Zahlen. Die Bürgerinnen und Bürger, die ihr kommunales Krankenhaus schätzen, sollten sich deshalb an die Verantwortlichen ihrer Kommune wenden, um den Konflikt nicht weiter eskalieren zu lassen. Es ist auch sicher ratsam, für diesen Tag geplante ärztliche Maßnahmen zu verschieben.
Die wichtigsten Forderungen des MB an die Arbeitsgeber
sind auch im Interesse der Patientinnen und Patienten: Sie profitieren unmittelbar davon, wenn die Ärztinnen und Ärzte nicht übermüdet sind, und langfristig davon, wenn ihr Krankenhaus beim Kampf um die Besten nicht wegen schlechter Arbeitsbedingungen unterliegt und personell ausblutet.
Letzte Überprüfung: 2022-03-28
01 https://www.marburger-bund.de/sites/default/files
/files/2021-10/Forderungen%20Marburger%20Bund%20T
V-%C3%84rzte%20VKA%202021.pdf | www.kuni.org/to/B7TRQ
02 https://www.marburger-bund.de/bundesverband/tarif
politik/vka-tarifrunde-2021 | www.kuni.org/to/Bm5RQ
03 https://www.kuni.org/h/neues/beitrag/2425141#einz
elbeitrag | www.kuni.org/to/dt4Rc
04 https://www.marburger-bund.de/bundesverband/press
emitteilung/tarifverhandlungen-mit-der-vka-sind-g
escheitert | www.kuni.org/to/X84Rc
05 https://www.marburger-bund.de/bundesverband/press
emitteilung/marburger-bund-ruft-aerztinnen-und-ae
rzte-kommunalen-kliniken-zum | www.kuni.org/to/dHkRc
06 https://www.kuni.org/h/neues/wp-content/uploads/v
kawarnstreik190410.webm | www.kuni.org/to/XK5RC
07 https://www.aiseesoft.de/ | www.kuni.org/to/XFHRC
08 https://www.marburger-bund.de/bundesverband/press
emitteilung/mehr-als-5000-klinikaerzte-bei-kundge
bung-auf-dem-roemerberg | www.kuni.org/to/XkdRC
2022-03-18
Veröffentlichungen und Schriften zum Download zum Thema Wirkung niedriger Strahlendosen, Senkung der Grenzwerte ergänzt:
Kuni H, Schmitz-Feuerhake, I.: Radiogener Hodenkrebs – Ein systematischer Review
Dank an den Verlag Forum Medizin Verlagsgesellschaft gmbH für die Überlassung
2021-11-07
Im Prinzip Ja,
wird doch den Atommeilern (im Schöndeutsch der Befürworter: Kernkraftwerken) eine geringere CO2-Freisetzung bei der Verstromung von Braunkohle oder der Verbrennung von Steinkohle zugeschrieben. Auf der Aufmacherseite des Wirtschaftsteils der ZEIT N° 45 vom 4.11.2021, S. 27 gab es dafür eine halbe Seite, die linke Hälfte war der Meinung "Atomkraft Nein, Danke!" (Zitat) zugeteilt. Dort erklärt die Autorin Petra Pinzler, Atomkraftwerke rechneten sich ökonomisch nicht und behinderten den Ausbau grüner Energie. Die Atomkraft sei keine nebenwirkungsfreie Energiewundertechnologie. Zudem koste eine Kilowattstunde Atomstrom 13 - 20 (ohne Versicherung und Entsorgung), grüner Strom aus Wind nur 3 - 8 Cent. Geld für einen Zubau neuer Atommeiler könne dann nicht mehr für den Ausbau grüner Energie zur Verfügung stehen.
Und nicht zuletzt gebe es weltweit noch kein Endlager für den Atommüll.
Da allerdings muss ihr entschieden widersprochen werden: Ein großer Teil der Radioaktivität ist schon im Endlager angekommen, unserer Umwelt! Das von den Atomkraft-Befürwortern angeführte Endlager, das es tatsächlich weltweit noch nicht gibt, bewirkt nur eine Verlangsamung der Radioaktivität auf dem Weg ins eigentliche Endlager.
Damit setzte sich ein schon 2001 ein Vortragsmanuskript auseinander(Quelle vorübergehend im Netz nicht erreichbar). Zugleich behandelt es die Verschlimmerung durch die von den Atomkraftbefürwortern als Innovation gefeierte Verbrennung von Atommüll im Atomreaktor.
Frage an Radio Eriwan: Sind die deutschen Atomkraftwerke nicht todsicher und sollten deshalb länger am Netz bleiben anstatt stillgelegt zu werden?
Im Prinzip Ja,
noch hat kein Atomkraftwerk in Deutschland oder an seinen Grenzen mit einer Kernschmelze den Weg in Richtung Grundwasser und darüber hinaus angetreten und große Teile unserer Heimat unbewohnbar gemacht. Sicherheit davor kann es jedoch erst geben, wenn alle Atommeiler stillgelegt worden sind. Allein die radioaktive Wolke nach der Kernschmelze im weit entfernten Tschernobyl hat sich über ganz Nordeuropa verbreitet; mancherorts strahlen Pilze bis heute01.
Frage an Radio Eriwan: Belegen denn nicht die Messungen der Betreiber eine so geringe Freisetzung von Radioaktivität im Normalbetrieb der Atomkraftwerke, dass sie keinen Schaden anrichten können?
Im Prinzip Ja,
allerdings löst die Kollektivdosis, das Produkt auch einer kleinen Dosis in einzelnen Menschen und einer großen Anzahl Betroffener, mit Sicherheit Schäden an der Gesundheit aus. Unsicher ist nur, wer wann geschädigt sein wird; übrigends überwiegend in anderen Ländern und in späteren Generationen.
Warum das so ist, kann auf einer Webseite aus 2004 nachgelesen werden, die wir wegen der erneuten Diskussion aktualisiert (Entfernung toter Links, etc.) und neu bereitgestellt haben 02.
Letzte Überprüfung: 2024-07-07
01 https://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearkatastrophe_
von_Tschernobyl | www.kuni.org/to/LZmRW
02 https://www.kuni.org/h/neues/wp-content/uploads/a
tom/atom.htm | www.kuni.org/to/9vGRP
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