2007-11-22
Die hochsensiblen Daten von rund 25 Millionen britischen Bürgern, für die als Empfänger von Kindergeld Daten wie Namen, Geburtsdaten und Kontoverbindungen zentral registriert waren, sind spurlos verschwunden, wie z.B. das ERSTE und das ZDF berichten. Wenn nun, wie die ZDF-Moderatorin Marietta Slomka im Intro andeutete, klevere Finder mit einem flotten Programm testen, wieviele den Vornamen ihrer Kinder als Passwort fürs Online-Banking verwenden …
Der Bericht des ZDF ist durch einige Links zu interessanten Themen des Datenschutzes ergänzt. Wir als Ärztinnen und Ärzte mit der Zwangseinführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) durch den Gesetzgeber vor Augen müssen aber noch weiter denken und fragen, gibt es Gründe, die zum Zugriff auf die mithilfe der eGK zentral gespeicherten noch sensibleren Gesundheitsdaten aller Deutscher reizen?
Dazu gibt die Untersuchung von Thomas Maus eine makabre Antwort. Er hat nicht nur einschlägige Pannen mit und kriminelle Zugriffe auf sensible Daten in der Vergangenheit zusammengestellt, sondern auch abgeschätzt, welche kriminelle Energie der Wert der zentral gehorteten Gesundheitsdaten aktivieren wird. Das Ergebnis können Sie den Folien seines Vortrages 'Risiken und Nebenwirkungen der Gesundheitstelematik' als PDF-Datei (1,2MB) hier entnehmen.
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2007-11-15
Das war der Titel eines Vortrages, den Thomas Maus am 12.11.07 an der Universität Marburg hielt. Einen ‘Beipackzettel zur Gesundheitskarte’ nannte er ihn im Untertitel. Zu bescheiden, wie wir meinen, denn von Qualität und Umfang her handelte es sich um eine komplette Fachinformation, die allerdings, beschriebe sie ein neu entwickeltes Arzneimittel, bewirkte, dass es wegen Unverkäuflichkeit gar nicht erst auf den Markt käme.
Der Vergleich hinkt jedoch, denn den Termin der Markteinführung dieser Anwendung hat der Gesetzgeber bereits festgelegt und das ohne Kosten-Nutzen-Analyse, ohne Kenntnis der Risiken und Nebenwirkungen und ohne das Ergebnis der Feldversuche abzuwarten. Bei diesem recht robusten Vorgehen ist vermutlich eine adäquate Beratungsresistenz der Verantwortlichen impliziert.
Umso wichtiger ist, dass die Betroffenen, Patienten wie Angehörige der Heilberufe, sich rechtzeitig über die Risiken und Nebenwirkungen aus kundiger Quelle aufklären lassen. Der Vortragende hat sehr prompt die Folien seines Vortrages zur Verfügung gestellt. Sie können sie als PDF-Datei mit Lesezeichen und Quellenverweisen einschließlich zahlreicher Links hier herunterladen (1,2 MB).
Sie werden dann lesen können, dass der Untertitel ‘Beipackzettel’ auch seine Berechtigung hat: Die Folien sind auch für Laien verständlich und wecken vermutlich bei denen, die den Vortrag nicht hören konnten, das Verlangen auf eine Einladung des Referenten.
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2007-05-19
Schriften zum Download zum Thema Plutonium, Uran ergänzt: 2. durchgesehene Auflage des Artikels "Menschenversuche mit Plutonium" zur Online-Publikation. Er war 1994 Grundlage einer Veröffentlichung mit dem von der Redaktion gewählten Titel "US-Menschenversuche mit radioaktiven Stoffen: Die Hintergründe. Basis für die Dosisabschätzung einer Plutonium-Inkorporation zu Lebzeiten" im Dtsch. Ärzteblatt 91, A-2158-2165 [Heft 33].
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2006-12-31
Schriften zum Download zum Thema Nuklearmedizin ergänzt: Zwei systematische Fehler der "Ganzkörper"-Clearance bei abfallendem Blutspiegel und ihre gegenseitige Beeinflussung, Nachdruck mit Erläuterungen.
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2006-10-20
Schriften zum Download zum Thema Nuklearmedizin ergänzt: 2. durchgesehene Auflage der Inauguraldissertation (Erstdruck Marburg 1963) zur Online-Publikation in der digitalen Bibliothek der Universität Marburg: 'Theoretische und methodische Fortschritte in der nuklearmedizinischen Hämatologie' (Preis der Medizinischen Fakultät der Universität Marburg 1962).
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2006-10-16
In der Serie 'Multiple Choice als Numerus clausus' wurde die vierte Folge bereitgestellt: 'Prüfung nicht bestanden: die Kandidaten oder die Fragen?'. Siehe: Schriften zum Download zum Thema Prüfungswesen und -unwesen.
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2006-04-28
Schriften zum Download zum Thema Gesundheitliche Schäden durch Atomanlagen ergänzt: Zum 20. Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl Nachdruck einer vergriffenen Publikation über eine Reihenuntersuchung im Mai 1986.
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2006-02-13
In der Serie 'Multiple Choice als Numerus clausus' wurde die dritte Folge bereitgestellt: 'Den schriftlichen Ärztlichen Prüfungen fehlt die Gültigkeit'. Siehe: Schriften zum Download zum Thema Prüfungswesen und -unwesen.
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2006-01-21
Auch wenn heute kein Nichtrauchertag ist, macht es sich auf einer Ärzteseite gut, zur Fortbildung über das Thema 'Rauchen und seine Folgen' auf dieses Video (2,5 MB) zu verlinken.
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2005-12-01
Aus vielen arbeitsmedizinischen Untersuchungen ist bekannt, wie unfallträchtig eine Übermüdung ist. Längst sind daraus auch Konsequenzen für das Verkehrsrecht gezogen worden. Viele Krankenhausverwaltungen scheinen Ärzten jedoch eine halbgottgleiche Resistenz gegen die Folgen der Übermüdung zuzutrauen. Sonst wären Untersuchungsergebnisse, wie sie von Barger et al.01 präsentiert worden sind, wohl schwerlich möglich. Besonders bemerkenswert: Die Erhebungen wurden bei jungen Ärzten in den ersten Jahren ihrer Krankenhaustätigkeit durchgeführt, also in einer Gruppe, der eine Bewältigung des Schlafdefizits noch eher zugetraut wird als älteren. Die hier in zwei Abbildungen zusammengefassten Ergebnisse können nicht wirklich überraschen.
Abb. 1: Häufigkeit von Unfällen auf dem Heimweg nach einem Dienst von bis zu 24 Stunden oder mehr, die zu einer Einlieferung ins Krankenhaus führten, polizeilich aufgenommen wurden und/oder einen Schaden von mehr als 1.000 Dollar verursachten.
Noch drastischer waren die Unterschiede bei der Häufigkeit von Beinaheunfällen, definiert als Ereignisse, bei denen ein ernsthafter Unfall gerade noch abgewendet werden konnte. Beachten Sie den veränderten Maßstab der y-Achse!
Abb. 2: Häufigkeit von Beinaheunfällen auf dem Heimweg nach einem Dienst von bis zu 24 Stunden oder mehr.
Die Ärzte hatten im Durchschnitt 70,7 Stunden pro Woche im Krankenhaus verbracht, davon 67,4 Stunden wach. Da nur etwa 8% eine 40-Stunden-Woche hatten, dürften die meisten auch nach einer Arbeitszeit von unter 24 Stunden den Heimweg übermüdet angetreten haben.
Abb. 3: Häufigkeit von Einschlafen oder Einnicken am Steuer bei der Heimfahrt während des Fahrens oder, wenn der Verkehr zum Stillstand gekommen war, jeweils in Abhängigkeit von der Häufigkeit langer Dienste von mehr als 24 Stunden im Monat
Abb. 3 zeigt eindrucksvoll, welche Folgen ein anwachsendes Schlafdefizit auf die Gefährdung im Straßenverkehr hat.
Alle hier gezeigten Unterschiede waren statistisch signifikant.
Unter Übermüdung leidet natürlich auch vor der Heimfahrt die Qualität der ärztlichen Arbeit im Krankenhaus. Auch dazu gibt es bereits überzeugende Untersuchungsergebnisse.
Warum wir das hier referieren: Auch in Hessen gibt es noch Krankenhausverwaltungen, die Ärzten Marathondienste zumuten, mit Folgen, die nicht nur für die Patienten im Krankenhaus, sondern auch für die Verkehrsteilnehmer um das Krankenhaus herum verhängnisvoll sein können.
Lesen Sie dazu auch zur Wirkung einer Übermüdung wie eine Alkoholisierung aus einer weiteren Studie: Dienst ist Schnaps: Marathondienste beeinträchtigen Leistungsfähigkeit wie Alkohol und eine Satire …
Archivierung einer nicht mehr zugänglichen statischen Webseite des Marburger Bundes Landesverband Hessen (mbhessen.de/aktuell/unfaelle.htm)
Letzte Überprüfung: 2018-06-27
01 https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa04
1401 | kuni.org/to/8LDb
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