"Ich sehe was, was Du nicht siehst": (Un)Sichtbare GärtenFachwissenschaftliches Seminar & Vorlesung Stadtgärten und Stadtgärtnern liegen seit einiger Zeit wieder im Trend. Neben dem Wunsch nach dem eigenen Garten spielen dabei auch ökologische und soziale Motive eine wichtige Rolle – wie nicht zuletzt Initiativen für Gemeinschaftsgärten sowie neue Formen des kollektiven Gärtnerns, etwa auch das sogenannte "Guerilla Gardening" belegen. Hierbei geht es also auch um die Frage nach der "Grünen Stadt" und nach einem Stadtgrün, das für die Gemeinschaft der BürgerInnen zugänglich ist und gegebenenfalls von ihnen mitgestaltet werden kann. Ausgangspunkt und Reflexionsrahmen ist dabei die denkbar reiche Kultur- und Kunstgeschichte des Gartens, die gerade auch für und in urbane(n) Räume(n) eine Vielfalt an Gestaltungsformen und Nutzungskonzepten hervorgebracht hat: Öffentliche und private Gärten, Schrebergärten, botanische Gärten, Parkanlagen, Gemeinschaftsgärten und temporäre Gärten, die in urbanen Brachen angelegt werden. In ihnen spiegeln sich nicht nur individuelle und kollektive ästhetische Vorlieben, sondern auch gesellschaftliche, soziale und politische Konzepte, Utopien und Realitäten. Mit diesen und weiteren Fragen wird sich die Veranstaltung beschäftigen – und dabei auch die Gelegenheit nutzen, "ins Feld zu gehen" und die Frankfurter Gärten in den Fokus zu nehmen. Ein besonderes Interesse soll dabei nicht zuletzt jenem Stadtgrün gelten, das aus einer traditionellen Perspektive eher als randständig wahrgenommen wird – gleichwohl aber die Imagination, das Bild und den Raum der "Grünen Stadt" mitbestimmt. Welche (un)sichtbaren Gärten lassen sich in diesem Feld entdecken? Wie ist es um die Zugänge bestellt? Unter welchen Voraussetzungen lassen sich (un)sichtbare Gärten im Stadtraum anlegen und (gemeinschaftlich) nutzen? Hinweise: Hintergrundinformation zum Veranstaltungskonzept und -format: In Anlehnung an das bekannte Kinderspiel lädt die Veranstaltung dazu ein, das Feld der visuellen Kultur im Spannungsfeld von Sichtbarem und Unsichtbaren zu erkunden. Ausgangspunkt ist jeweils eine gemeinsame Bildbetrachtung: Anhand von ausgewählten "Anschauungsobjekten" aus Kunst und Wissenschaft, Populär- und Alltagskultur werden exemplarische Sondierungen vorgenommen — und in diesem Zuge auch Grundbegriffe, Theorien und Methoden vorgestellt, die für die Auseinandersetzung mit der visuellen Kultur von Relevanz sind. In diesem Zuge werden nicht allein mögliche Bedeutungsschichten einzelner Bilder freigelegt und im Kontext der jeweiligen Produktions-, Publikations- und Rezeptionszusammenhänge erschlossen. Besonderes Interesse gilt beispielsweise auch den Austauschprozessen zwischen verschiedenen Bereichen der visuellen Kultur und mit anderen kulturellen Feldern sowie dem historischen Horizont ästhetischer und gesellschaftlicher (Bild-)Praktiken der Gegenwart. Dies schließt auch Ortstermine in Institutionen sowie im öffentlichen Raum ein. Metadaten: dachprojekt: (UN)SICHTBARE STADT |