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Lochkamera – Workshop mit Chris Dreier

Werkgespräch & Workshop

Die deutsche Künstlerin Chris Dreier bespielt ein breites Spektrum von Medien, Techniken und Formaten – von der Malerei über Fotografie bis hin zu Digitale Medien, und zur Klangkunst. Dabei ist es jedoch immer der Nexus von Wahrnehmung, Imaginati-on und Visualisierung, Vision und Visualität, der in ihren Arbeiten einen zentralen Stellenwert behauptet. So wird die Lochkamera in Referenz auf Descartes Camera Obscura zum Denk-Werkzeug, das im künstlerischen Gebrauch zur praktischen Reflexion über das Bildermachen in einer Welt einlädt, in der Fotografie nurmehr selten als Schrift des Lichts auf photosensibler Materie verstanden werden kann, weil sie vornehmlich auf der Basis digitaler Berechnung entsteht.

Für ihre Arbeit "Pinhole Shots" 2000-2011 (Phantôme Verlag 2011) bereiste sie Kriegschauplätze und Schlachtfelder des Ersten Weltkrieges. Dabei interessierte sie sich im Besonderen für das Zusammentreffen der verschiedenen zeitlichen Strukturen am Erinnerungsort. Das Spannungsfeld aus Schlachtfeld-Tourismus und von der Natur zurückgewonnenen Regionen wird durch das Medium der selbstgebauten Lochkamera und ihren ästhetische Strukturen visualisiert. Fragmente von Heute und Damals, festgehalten in ihren traumartig anmutenden Lochkamera-Fotografien, machen somit Zeit und Zeitlichkeit sichtbar.

Im Werkstattgespräch und anschließenden Workshop wird Chris Dreier den Teilnehmenden in gleichem Masse Theorie und Praxis ihres Werkzeugs näherbringen und ihr Werkzeugwissen mit uns teilen. In der Synthese aus wissenschaftlichem Forschen und praktischem Erfahren wird der Themenkomplex Lochkamera-Fotografie aus mehreren Perspektiven erkundet.

Chris Dreier wurde 1961 in Wuppertal geboren. Nachdem sie Anfang der 1980er Jahre Mitglied der Band "Die Tödliche Doris" war, begann sie 1983 ihr Studium der visuellen Kommunikation an der HdK Berlin. Bis 1987 arbeitete sie mit dem Medium Super-8-Film und veranstaltete Textperformances mit dem Autor D. Holland-Moritz in Berlin, Hamburg, München und Amsterdam. Sie ist in mehreren Einzel- und Gruppenausstellungen mit Fotografien, Zeichnungen und Fundobjekten (Galerie Eisenbahnstraße, Berlin, Galerie Knoth & Krüger, Kulturpark Villa Kladow, Laura Mars Grp., Endart, Milchhof Pasteur, Berlin, Galerie Grölle, Wuppertal u.a.) vertreten. Seit 1999 befasst sie sich mit Malerei und experimenteller Lochkamerafotografie, seit 2012 zusätzlich Video und Installation. 2010 gründete sie die Noizeband "Burqamaschinen", mit denen sie u.a. im Centre Passerelles in Brest, HAU, SO 36, Berlin (u.a.) auftritt. Chris Dreier lebt in Berlin.
Mehr unter www.chrisdreier.de

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Workshop:Forum Visuelle Kultur als Teil des Arbeitsprogramms der FzHG Studiengruppe "WerkzeugWissen – WissensWerkzeuge" statt.

Weitere Informationen zur Studiengruppe "WERKZEUGWISSEN – WISSENSWERKZEUGE" auf der Projektplattform:
www.artscied.net/wwww

Bitte beachten: Für den Workshop ist eine verbindliche Anmeldung obligatorisch, da die Zahl der TeilnehmerInnen begrenzt ist (wsf@visuelle-kultur.info). Siehe auch die Aushänge am Institut. Weitere Informationen gehen den angemeldeten TeilnehmerInnen zu.

Metadaten:
Workshop:Forum Visuelle Kultur
WS 2015/2016
Lochkamera – Workshop with Chris Dreier
Workshop
Institut für Kunstpädagogik | Visuelle Kultur
Sophienstr. 1-3 – 60487 Frankfurt
Raum 206 & 305
Donnerstag, 19.02.2016 – 10-17:30 Uhr

projekt: WERKZEUGWISSEN - WISSENSWERKZEUGE

tags: analogital, ästhetik, bild & imagination, erinnerung, fotografie, geschichten & geschichte, kunst & medien, medien, medienarchäologie, objekte/sachen/dinge, orte & räume, repräsentation, sichtbarkeit, unsichtbarkeit, visuelle kultur, wahrnehmung, werkzeug, zeit