Hänschens Reise mit den Regentropfen

Hänschens Reise mit den Regentropfen
Text Ilse Kuni, Aquarelle Frieder Bach


Online-Version Oktober 2020
47 Seiten, 10 Aquarelle
Altersempfehlung: Ab acht Jahre

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1946, als es nichts zu kaufen gab, schrieb Ilse Kuni für ihren Sohn das Buch Hänschens Reise mit den Regentropfen mit eigens hierfür entstandenen Aquarellen von Frieder Bach. Im Buch werden der Kreislauf des Wassers und seine Aggregatzustände in der Natur kindgerecht in Reimen geschildert.

Ilse Kuni beschrieb die Entstehungsgeschichte so (Anführungen im Original):

Unser Sohn (damals 8 Jahre), das wandelnde Fragezeichen, hatte die "Märchenzeit" mit mehr oder weniger Kritik absolviert, wandte sich den "Naturwissenschaften" zu. Die Mutter versuchte, die Realitäten der "absoluten Wahrheiten", - zumal man sich mangels Voraussetzungen nicht dazu berufen fühlte - etwas kindgerecht zu verbrämen.

Im Herbst jenes Jahres - es war ein Bucheckernjahr, - durchforsteten wir die Buchenwälder, um in "mühevoller" Kleinarbeit diese "ölhaltigen" Früchte aufzuklauben. Dabei gingen die Gedanken anderweitig spazieren und brachten die Idee, die Frage über den Kreislauf des Wassers einem Kind in Versen zu vermitteln.

In "stillen" Stunden oder beim Warten auf nächtlichen Praxisfahrten entstand also dieses Kinderbuch.

2 Pädagogen zur Beurteilung vorgelegt, gaben schließlich den Mut, das Konzept Herrn Frieder Bach, damals in Durlach, zu schicken und ihn um Illustrierung zu bitten. Das Ergebnis übertraf naturlich bei weitem meine Verse.

Herr Bach hatte nach dem Krieg und Gefangenschaft nach Wertheim gefunden. Sein Vater war damals Pfarrer in Nassig (bei Wertheim), und so gabs noch Familienangehörige in Wertheim.

Bei einem Besuch im "Schwan" entdeckte ich zufällig hinter einem schmalen Herrn den Zeichenlehrer, - heute würde man Kunsterzieher heißen, - vom Hebelgymnasium Lörrach. So fand sich öfters eine frohe Runde bei Kunis, und der Maler entdeckte "Modelle" für Portraits in Wertheim und hielt mit dem Pinsel schöne Motive in und um Wertheim fest.…

Das Buch wurde gebunden von Herrn Georg Duffhaus, Wertheim, Eichelgasse.

Biographisches zu Frieder Bach

(Quellen: 1000 Jahre Grötzingen, 100 Jahre Badisches Malerdorf Die Grötzinger Malerkolonie und ihre Nachfolger Kurzbiografien, Ausstellung vom 17. - 26. Mai 1991, S. 34 und Auskünfte der Heimatfreunde Grötzingen e.V.)

Geboren in Karlsruhe am 12. Oktober 1880. Nach der Volksschule in Grötzingen besuchte er die Karlsruher Kunstschule mit Abschluss als Zeichenlehrer. Nach Teilnahme am 1.  Weltkrieg in den Schuldienst übernommen war er Kunst-erzieher 1919-1933 am Hebel-Gymnasium Lörrach und danach sieben Jahre am Markgrafen-Gymnasium Durlach Karlsruhe.
1947 schied er freiwillig aus dem Schuldienst aus und wurde freischaffender Künstler. Er war Mitglied der Grötzinger Malerkolonie und zog im Alter mit seiner Frau Ida nach Durlach, wo beide kinderlos verstarben, Frieder Bach im März 1962 nach kurzer schwerer Krankheit.